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- Amiga Tuning Workshop Teil 1 - "Workbench Design"
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- Wir alle lieben unseren kleinen, aber trotzdem leistungsfähigen Amiga. Leider
- werden viele, die mit ihm arbeiten, nach kurzer Zeit feststellen, daß er nur
- eine kleine graue Maus ist. Dies liegt an der vordefinierten Oberfläche, die
- den Amiga-User täglich mit ihrem Blau, Weiß, Schwarz und Grau begrüßt. Nicht
- der Hit, wenn man da einen neidischen Blick in Richtung PC oder andere wirft!
- Aber was solls. Wir sind ja flexibel und wollen uns mal die Möglichkeiten, die
- uns gegeben sind, genauer angucken. Zum ersten fällt uns Neidhammeln natürlich
- auf, daß der WB-Screen nicht gerade der Größte unter den Screens ist. Woran
- liegt's? Werfen wir doch mal einen Blick in die Prefs.
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- Prefs steht für PREFERENCES, was zu Deutsch soviel wie Voreinsteller heißt.
- Jubel. Dort finden wir eine Menge von Programmen vor, die uns die Möglichkeit
- der WB-Manipulation geben. Also. Wir haben uns über den kleinen Screen
- beschwert. Wir starten also das Programm OVERSCAN. Mittels dieses können wir
- nun die "Trauerränder" von unserem Monitor verschwinden lassen. Das geschieht,
- indem man den gewünschten Modus anklickt (GFX/TEXT) und dann die schwarzen
- Markierungen verschiebt. Die Ränder sollten so verschoben werden, daß kaum
- noch ein schwarzer Rand zu sehen bleibt. Der Screen wird dadurch größer und
- man kann mehr darstellen. Bitte bei Monitoren mit abgerundeten Ecken darauf
- achten, daß die Ränder nicht zu weit gezogen werden. Notfalls muß man am
- Monitor etwas nachregulieren (Trapez und andere Spielereien). Nun haben wir
- schon einmal einen "grösseren" Monitor :). Was fehlt denn nun noch? Man kann
- den Monitor noch größer machen. Dazu gibt es den Screenmode-Einsteller. Er
- befindet sich ebenfalls im Prefs-Ordner. Dann starten wir das mal. Besitzer
- einer Grafik-Karte können sich freuen. Dann kann man die Auflösung in
- schwindelerregende Höhe treiben. Die anderen müssen sich mit PAL bzw. DblPAL
- zufrieden geben :). Diese Screenmodes ermöglichen jeweils die maximale
- Farbanzahl von 256. Bevor man jedoch Auflösungen jenseits des Darstellungs-
- bereichs verwendet, sollte man sich ein paar Dinge vorher überlegen. Das fängt
- beim verwendeten Prozessor an. Da muß man selber sehen, wieviel der schafft.
- Also nur mal als Richtlinie: Bei einem 68000 sollte man auf keinen Fall eine
- HiRes-Auflösung in 256 Farben auswählen, da der Rechner dann - freundlich
- ausgedrückt - verreckt. Bei der Wahl des Screenmodes ist also auf eine
- ausgewogene Gewichtung von Farbanzahl, Auflösung und Geschwindigkeit zu
- achten. Weiterhin ist darauf zu achten, daß alle Daten in das Chip-RAM geladen
- werden. Falls man keine Speichererweiterung besitzt, sollte man sich mit einem
- HiRes-Screen und 8 Farben anfreunden. Dies sollte für die meisten Anwendungen
- ausreichen. Nun noch ein Wort zu den Dbl-Treibern. Diese offerieren dem Nutzer
- eine Besonderheit. Sie stellen die PAL bzw. NTSC-Modi auf den neuen
- Amiga-Technologies-Monitoren flimmerfrei dar. Auf einem normalen Commodore
- 1084S würde dieser Modus höchstwahrscheinlich zur Zerstörung des Monitores
- führen. Also Vorsicht. Vorher informieren, welche Modi der Monitor verträgt.
- Auf dem oben genannten 1084S beispielsweise funktionieren noch die normalen
- NTSC-Modi und der Euro36. Diese Modi sind aber nicht unbedingt jedermanns
- Sache, da die Darstellungsfläche auf ein Minimum schrumpft :(. Sie arbeiten
- aber fast flimmerfrei! So. Das dazu. Nachdem wir uns für einen Screenmode
- entschieden haben, klicken wir "SAVE" bzw. "SPEICHERN" an. Jetzt steht dieser
- Modus bei jedem Start sofort zur Verfügung.
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- So. Jetzt haben wir mehr als 4 Farben eingestellt, jetzt fragen wir uns, wo
- diese denn nun geblieben sind ;). Immer noch alles mausgrau. Hier kann man nur
- eines tun. Man besorgt sich so schnell wie möglich ein neues Icon-System.
- Hierbei stehen diverse Sammlungen zur Verfügung. Um nur ein paar zu nennen:
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- - MagicWB (obergeil ;)
- - NewIcons (am besten mit GFX-Board)
- - Fred
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- und viele andere.
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- Die meisten dieser Systeme werden mittels eines Installers auf die Festplatte
- kopiert. Bei NewIcons bleibt zu beachten, daß man auf jeden Fall die 256
- Farben anwählen sollte, da es sonst zu einigen Merkwürdigkeiten kommen kann,
- falls man beispielsweise DOpus5.5 benutzt. MagicWB ist wohl das am meisten
- verbreitete Icon-System, was man leider auch daran merkt, daß der Autor Geld
- sehen will. Dafür erhält man, soweit ich weiß, die Grundausstattung an Icons,
- MagicWB Backdrops (Bilder für den Hintergrund) und diverse Brushes für
- Hilfsprogramme wie den Toolmanager. Die Bestellung erfolgt per Post oder
- E-Mail. Die anderen Systeme kosten, soviel ich weiß, kein Geld :). Ein Tip für
- MagicWB-Fanatiker: Fast jeder Programmierer bastelt sich seine eigenen
- MWB-Icons für sein Programm. Wenn man die also sammelt, kann man auch schon
- ein wenig umgestalten. Nachdem wir dann ein Icon-System installiert haben,
- geht es an die Feinheiten.
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- Der graue Hintergund fällt uns gleich zuerst auf. Das ist eine Aufgabe für den
- Voreinsteller WBPattern. Starten wir es einfach mal.
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- Mit Hilfe von WBPattern läßt sich ein IFF-Bild in den Hintergund "hängen".
- Dabei wieder die Auflösung beachten. Nur GFX-Board-Benutzer werden sich an
- 24-Bit-Bildern erfreuen können :(. Ohne GFX-Board sollte man sich auf maximale
- 32 Farben beschränken. Das langt aber auch in den meisten Fällen. So. Sieht
- doch schon ganz nett aus, oder? Immer noch nicht genug Pepp? Wie wäre es mit
- Win95-Feeling? Im PD-Bereich kann man hierfür frei vertreibbare Programme
- finden. So geben Workbench95 und MagicMenu einem schon ein gewisses Feeling.
- Workbench95 macht eigentlich nichts weiter als die Titelzeilen der Fenster
- zu patchen und dort ein Windowssymbol einzusetzen, welches die ursprünglichen
- Funktionen der Schalter übernimmt. Toll... Bleibt noch anzumerken, daß es sich
- nicht soooo toll mit DOpus5.5 verträgt :). Also kein Win95! Ok. Wie wäre es
- mit dem OS/2 Window-Gezoome? Das geht mit CABOOM. Anders als der Intel-
- Konkurrent, kann dieses Programm die Windows auf verschiedene Art und Weise
- öffnen und schließen lassen. Sie drehen sich in den Schirm oder zoomen einfach
- nur. Ganz wie man möchte. Auch der Mac läßt sich nachahmen. Mir ist nur
- momentan der Name dieses kleinen Programms nicht bekannt. Das Ergebnis ist
- jedenfalls dasselbe wie bei Workbench95. Ein Tool, was sich jeder installieren
- sollte, stellt MagicMenu dar. Es bietet Popup-Menus, die sich voll und ganz
- konfigurieren lassen. Besonders bei DOpus5.5 macht sich dieses Programm
- bezahlt. Einfach genial.
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- Nun zu den eigentlichen Tuning-Teilen, die den Rechner ja schneller machen
- sollen, beziehungsweise das Arbeiten mit diesem. Da wären zum ersten die
- Toolmanager zu nennen. Der wohl bekannteste dürfte der "Toolmanager" sein
- (welch genialer Name :). Man kann diverse Klickleisten auf dem Schirm
- verteilen, denen man dann das Starten von Programmen als Aufgabe zuweist. Auch
- kann man Projekte direkt übergeben, was einem das umständliche Laden von
- Projekten aus dem jeweiligen Programm erspart. Die neueste Version liefert
- noch eine ganze Menge anderer Features. Auch Programme wie TinyMeter oder die
- diversen Taskleisten bieten diese Möglichkeiten. Wer allerdings die
- Luxusversion dieser Programme haben möchte, dem lege ich, wie so oft, DOpus5.5
- ans Herz. Einen ausführlichen Test kann man in der ersten Ausgabe von Phase6
- lesen.
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- So. Das wars dann für's erste zu diesem Thema. Einen Tip möchte ich allerdings
- noch geben. Die meisten Amiga-Besitzer haben nicht die superaufgerüsteten
- Maschinen mit CyberGFX-Boards oder AGA-Chipsatz. Auch eine ausreichende Menge
- an Fast-Ram und Turbo-Power ist nicht immer vorhanden. Diesen Leuten lege ich
- nahe, es nicht zu übertreiben. Vor allen an der Auflösung und der Farbtiefe
- der Screens sollte gespart werden, da der Rechner (beispielsweise ein nackter
- A1200) gnadenlos in die Knie gehen wird. Dies liegt an dem "kleinen"
- Prozessor und dem sehr geringen Speicher. So wird das Arbeiten zur Qual. Was
- nützt die am schönsten aussehende Arbeitsumgebung, wenn ich damit nicht mehr
- vernünftig arbeiten kann?
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- Also. Immer auf ein ausgewogenes Verhältnis von Komfort, Schönheit und Nutzen
- achten! Auch bei den Patches sollte man darauf achten, daß diese sich nicht
- ins Gehege kommen (hallo Guru ;).
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- So. Nun wünsche ich allen viel Spaß beim Experimentieren. Auf Wunsch kann ich
- ja mal ein Screenshot meiner WB beipacken (falls Hoshi keinen Schreikrampf
- kriegt ;) ; so ein Shot mit 256 Farben... ;) ).
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- Also. Anbei nochmal meine Konfig:
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- Amiga 1230 / 32 MB / HighRes*256 / DOpus5.5 / Nice WB-Pattern *128 /
- TinyMeter / Tools / Tools / Patches ;) / viel Optimismus
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- * emnid@dame.de
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